Dies ist eine alte Version des Dokuments!
1. Das magnetostatische Feld
1.1 Magnetische Erscheinungen
Ziele
Nach dieser Lektion sollten Sie:
- wissen, dass zwischen Magnetpolen Kräfte wirken und die Richtung der Kräfte kennen.
- wissen, dass sich um einen stromdurchflossenen Leiter ein magnetisches Feld bildet.
- die Feldlinien des magnetischen Feldes skizzieren können. Dabei wissen Sie welche Richtung das Feld hat und wo das Feld am dichtesten ist.
Effekte von Permanentmagneten
Erste Permanentmagnete aus dem Magneteisenstein ($Fe_{3} O_{4}$) wurden in Griechenland in der Region um Magnesia gefunden. Neben den Eisenmaterialien zeigen auch andere Elemente eine ähnliche „starke und dauerhafte magnetische Kraftwirkung“, die nach dem Eisen auch Ferromagnetismus genannt wird: Auch Kobalt und Nickel, sowie viele deren Legierungen zeigen einen solchen Effekt. In Kapitel 1.5 Materie im magnetischen Feld wird die Unterteilung der magnetischen Materialien detailliert beschrieben.
Hier soll nun die „magnetische Kraftwirkung“ näher betrachtet werden. Dazu werden mit einem Magneteisenstein ein paar Gedankenexperimente durchgegangen Abbildung 1.
- Aus dem Eisenerz soll nun zunächst ein handliches längliches Teil abgetrennt werden. Hat man Glück, so ist ist das gefundene Eisenerz bereits von sich aus magnetisch. Dieser Fall soll im Folgenden betrachtet werden. Das längliche Stück soll nun wiederum in zwei kleine Teile zertrennt werden.
- Sobald die beiden Stücke von einander entfernt werden, so stellt man fest, dass die zwei Teile sich direkt an der Schnittfläche wieder anziehen.
- Wird eines der beiden Teile gedreht (im Bild rechts das obere), so wirkt eine abstoßende Kraft auf die beiden Teile.
Es scheint also, als ob es eine gerichtete Kraft jeweils in der Umgebung der beiden Teile gibt. Wenn man etwas tiefer nachforscht wird man herausfinden, dass diese Kraft sich auf einem Teil der Außenfläche fokussiert.
Natürlich kennen Sie bereits Magnete und wissen auch, dass es Pole gibt. Das betrachtete Gedankenexperiment soll verdeutlichen, wie man bei einer unbekannten Erscheinung hätte vorgehen können. In weiteren Gedankenexperimenten können solche Magneteisensteine auch in andere Richtungen zerschnitten und die Kräfte analysiert werden .
Das Ergebnis hier ist:
- Es existieren 2 Pole. Diese werden Nordpol und Südpol genannt. Der Nordpol wird rot, der Südpol grün gefärbt.
- Gleichnamige Pole stoßen sich ab. Ungleichnamige Pole ziehen sich an. Dies ähnelt dem elektrischen Feld (gegensätzliche Ladungen ziehen sich an).
- Magnete erfahren also eine Kraft in der Umgebung anderer Magnete.
- Ein Kompass ist ein kleiner drehend gelagerter „Probe“Magnet und kann damit die Wirkung eines Magnetes darstellen.
- Die Namensgebung der Magnetpole geschah durch den Teil des Kompasses, welcher auf den geografischen Nordpol zeigt. Daher rührt, dass am geografischen Nordpol der magnetische Südpol zu finden ist.
- Magnetpole sind nicht isolierbar. selbst der kleines Bruchteil eines Magneten zeigt entweder keinen Magnetismus, oder sowohl Nord- als auch Südpol.
Ein interessanter Aspekt ist, dass selbst nicht magnetisierte, ferromagnetische Materialien im Magnetfeld eine Kraftwirkung erfahren. Ein nichtmagnetischer Nagel wird von einem Permanentmagneten angezogen. Dies geschieht sogar unabhängig vom Magnetpol. Hieraus lässt sich auch die Visualisierung über Eisenspäne (= kleine ferromagnetische Teile) erklären.
Vergleich von Elektrostatik und Magnetostatik
Einführung in magnetische Felder
Visualisierung magnetischer Felder
Überlagerung magnetischer Felder (nur bis 04:08)
Aufgaben
Aufgabe 1
1.2 Das Ampere'sche Kraftgesetz, magnetische Flussdichte
Ziele
Nach dieser Lektion sollten Sie:
- das Kraftgesetz für stromdurchflossene Leiter kennen.
- die Richtung der Kräfte anhand gegebener Stromrichtungen und gegebenenfalls Flussdichte bestimmen können.
- die wirkenden Kraftvektoren in einer Skizze darstellen können.
- in der Lage sein, einen Kraftvektor durch Überlagerung mehrerer Kraftvektoren mit Hilfe der Vektorrechnung zu bestimmen
- in der Lage sein, für einen Kraftvektor folgende Größen anzugeben:
- Kraftvektor in Koordinatendarstellung
- Betrag des Kraftvektors
- Winkel des Kraftvektors
Bitte sehen Sie sich auf der Seite des KIT-Brückenkurs >> 3.2.2 Magnetisches Feld die Inhalte (Text, Videos, Übungen) an. Achten Sie darauf, dass in der Auswahlleiste oben „Gesamt“ ausgewählt wurde. Der letzte Teil zu „Magnetfeld mit Materie“ kann übersprungen werden - dieser kommt erst in 2-3 Terminen.
1.3 Lorentzkraft
Ziele
Nach dieser Lektion sollten Sie:
- in der Lage sein, bei Vorgabe mehrerer stromdurchflossener Leiter die Vektoren der magnetischen Flussdichte in einer Skizze darzustellen.
- durch Überlagerung mehrerer Vektoren mit Hilfe der Vektorrechnung den resultierenden Vektor der magnetischen Flussdichte bestimmen können.
- durch Anwendung des Kraftgesetzes für stromdurchflossene Leiter im magnetischen Feld die Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter in einem magnetostatischen Feld bestimmen können:
- Kraftvektor in Koordinatendarstellung
- Betrag des Kraftvektors
- Winkel des Kraftvektors
Video
Bitte sehen Sie sich auf der Seite des KIT-Brückenkurs >> 3.2.3 Lorentz-Kraft die Inhalte (Text, Videos, Übungen) an. Achten Sie darauf, dass in der Auswahlleiste oben „Gesamt“ ausgewählt wurde. Der letzte Teil zu „Magnetfeld mit Materie“ kann übersprungen werden.
1.4 Magnetische Feldstärke
- Erregerfeld
Ziele
Nach dieser Lektion sollten Sie:
- die beiden feldbeschreibenden Größen des magnetischen Feldes kennen.
- in der Lage sein, den Zusammenhang dieser beiden Größen zu beschreiben und anzuwenden.
(Elektret)
1.5 Materie im magnetischen Feld
Ziele
Nach dieser Lektion sollten Sie:
- die beiden feldbeschreibenden Größen des magnetostatischen Feldes kennen.
- in der Lage sein, den Zusammenhang dieser beiden Größen über das Materialgesetz zu beschreiben und anzuwenden.
- die Einteilung der magnetischen Werkstoffe kennen.
- in der Lage sein, aus einer Magnetisierungskennlinie die relevanten Daten abzulesen
Kraftwirkung auf dia- und paramagnetische Stoffe im Magnetfeld
Ein lebendiger Frosch („Diamagnet“) schwebt in einem sehr starken Magnetfeld
Erklärung der Hysteresekurve
Schöne Darstellung von Magnetisierung und Entmagnetisierung von weichmagnetischen Material
Wandernde magnetische Domänen in einem ferromagnetischen Material (von Zureks@en.wikipedia.org unter CC-BY-SA 3.0)