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elektrotechnik_1:das_elektrostatische_feld [2020/12/06 23:44] – tfischer | elektrotechnik_1:das_elektrostatische_feld [2023/09/19 22:28] (aktuell) – mexleadmin | ||
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- | ====== 5. Das elektrostatische Feld ====== | + | ====== 5 Das elektrostatische Feld ====== |
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Positionieren Sie bitte in der Simulation eine negative Ladung $Q$ in der Mitte und deaktivieren Sie elektrische Feld. Letzteres geschieht über den Haken rechts. Nun ist die Situation realitätsnahe, | Positionieren Sie bitte in der Simulation eine negative Ladung $Q$ in der Mitte und deaktivieren Sie elektrische Feld. Letzteres geschieht über den Haken rechts. Nun ist die Situation realitätsnahe, | ||
- | Zur Wirkungsanalyse wird eine Probeladung $q$ in die Umgebung der vorhandenen Ladung $Q$ gebracht (in der Simulation wird die Probeladung " | + | Zur Wirkungsanalyse wird eine Probeladung $q$ in die Umgebung der vorhandenen Ladung $Q$ gebracht (in der Simulation wird die Probeladung " |
Der Begriff des Feldes soll nun kurz etwas näher betrachtet werden. | Der Begriff des Feldes soll nun kurz etwas näher betrachtet werden. | ||
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- Die Ladung $Q$ verursacht das Feld im Raum | - Die Ladung $Q$ verursacht das Feld im Raum | ||
- Die Ladung $q$ im Raum spürt eine Kraft als Wirkung des Feldes. | - Die Ladung $q$ im Raum spürt eine Kraft als Wirkung des Feldes. | ||
- | - Diese Unterscheidung wird in diesem Kapitel nochmals wichtig. \\ Auch bei der Elektrodynamik wird diese Unterscheidung deutlich: das Feld entspricht dort Photonen, also einer Wirkungsweitergabe mit der endlichen (Licht)geschwindigkeit $c$. | + | - Diese Unterscheidung wird in diesem Kapitel nochmals wichtig. \\ Auch bei der Elektrodynamik |
- Wie bei den physikalische Größen, gibt es verschieden-dimensionale Felder: | - Wie bei den physikalische Größen, gibt es verschieden-dimensionale Felder: | ||
- Bei einem **Skalarfeld** wird jedem Punkt im Raum eine einzelne Zahl zugeordnet. \\ z.B. | - Bei einem **Skalarfeld** wird jedem Punkt im Raum eine einzelne Zahl zugeordnet. \\ z.B. | ||
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$E = {{1} \over {4\pi\cdot\varepsilon}} \cdot {{Q_1} \over {r^2}} \quad$ mit $[E]={{[F]}\over{[q]}}=1 {{N}\over{As}}=1 {{N\cdot m}\over{As \cdot m}} = 1 {{V \cdot A \cdot s}\over{As \cdot m}} = 1 {{V}\over{m}}$ | $E = {{1} \over {4\pi\cdot\varepsilon}} \cdot {{Q_1} \over {r^2}} \quad$ mit $[E]={{[F]}\over{[q]}}=1 {{N}\over{As}}=1 {{N\cdot m}\over{As \cdot m}} = 1 {{V \cdot A \cdot s}\over{As \cdot m}} = 1 {{V}\over{m}}$ | ||
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+ | Es ergibt sich also | ||
+ | \begin{align*} | ||
+ | \boxed{F_C = E \cdot q} | ||
+ | \end{align*} | ||
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<callout icon=" | <callout icon=" | ||
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===== 5.2 Elektrische Ladung und Coulombkraft (reloaded) ===== | ===== 5.2 Elektrische Ladung und Coulombkraft (reloaded) ===== | ||
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+ | ==== Aufgaben ==== | ||
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=====5.3 Arbeit und Potential ===== | =====5.3 Arbeit und Potential ===== | ||
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- | Für eine Bewegung | + | Für eine Bewegung |
Für einen beliebige Richtung durch das Feld muss der Anteil des Weges betrachtet, welcher parallel zu den Feldlinien durchlaufen wurde. Dieser ergibt sich aus dem Winkel $\alpha$ zwischen $\vec{F}$ und $\vec{s}$: | Für einen beliebige Richtung durch das Feld muss der Anteil des Weges betrachtet, welcher parallel zu den Feldlinien durchlaufen wurde. Dieser ergibt sich aus dem Winkel $\alpha$ zwischen $\vec{F}$ und $\vec{s}$: | ||
\begin{align*} | \begin{align*} | ||
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Dieses Konzept wurde bereits als Maschensatz in Schaltungen angewandt (siehe [[einfache_gleichstromkreise# | Dieses Konzept wurde bereits als Maschensatz in Schaltungen angewandt (siehe [[einfache_gleichstromkreise# | ||
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+ | Die Gleichung $\varphi_{AB} = \int_{A}^{B} \vec{E} \cdot d \vec{s}$ lässt sich je nach vorhandener Geometrie nutzen und anwenden. | ||
+ | Als Beispiel wird hier die Situation einer Ladung, die sich im Inneren eines Kondensators von einer Elektrode zur anderen bewegt, betrachtet: | ||
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+ | \begin{align*} | ||
+ | \varphi_{AB} & | ||
+ | \varphi_{AB} & | ||
+ | \varphi & | ||
+ | \varphi & | ||
+ | U & | ||
+ | \end{align*} | ||
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- | - Sitz einer influenzierten Ladung ist immer die Leiteroberfläche. Es ergibt sich damit eine Flächenladungsdichte $\varrho_F | + | - Sitz einer influenzierten Ladung ist immer die Leiteroberfläche. Es ergibt sich damit eine Flächenladungsdichte $\varrho_A |
- Die Leiteroberfläche im elektrostatischen Feld ist stets eine Äquipotentialfläche. Damit entspringen und enden die Feldlinien immer senkrecht auf Leiteroberflächen. | - Die Leiteroberfläche im elektrostatischen Feld ist stets eine Äquipotentialfläche. Damit entspringen und enden die Feldlinien immer senkrecht auf Leiteroberflächen. | ||
- Das Leiterinnere ist immer feldfrei (Faraday-Effekt: | - Das Leiterinnere ist immer feldfrei (Faraday-Effekt: | ||
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=====5.5 Der elektrische Verschiebungsfluss und Gaußscher Satz der Elektrostatik ===== | =====5.5 Der elektrische Verschiebungsfluss und Gaußscher Satz der Elektrostatik ===== | ||
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- | Nun wollen wir die Situation an den beiden leitfähigen Platten im elektrostatischen Feld $\vec{E}$ noch etwas genauer betrachten. Dazu sollen die Platten zunächst getrennt in das Feld gebracht werden. Wie in <imgref BildNr12> | + | Nun wollen wir die Situation an den beiden leitfähigen Platten |
- | In der bisherigen Anordnung (homogenes Feld, alle Flächen parallel zueinander) ist die so influenzierte Flächenladungsdichte $\varrho_F | + | In der bisherigen Anordnung (homogenes Feld, alle Flächen parallel zueinander) ist die so influenzierte Flächenladungsdichte $\varrho_A |
\begin{align*} | \begin{align*} | ||
- | \varrho_F | + | \varrho_A |
- | {{Q}\over{A}} = \varepsilon_0 | + | \varrho_A = {{\Delta |
\end{align*} | \end{align*} | ||
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Beide stehen durch obige Gleichung im Zusammenhang. | Beide stehen durch obige Gleichung im Zusammenhang. | ||
Es wird in späteren Unterkapiteln gezeigt, dass das verschiedene Einflüsse aus der gleichen Ursache des Feldes verschiedene Wirkung auf andere Ladungen erzeugen können. | Es wird in späteren Unterkapiteln gezeigt, dass das verschiedene Einflüsse aus der gleichen Ursache des Feldes verschiedene Wirkung auf andere Ladungen erzeugen können. | ||
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+ | Die **Permittivität** (oder dielektrische Leitfähigkeit) $\varepsilon$ ergibt sich also als Proportionalitätskonstante zwischen $D$- und $E$-Feld. Der Umkehrwert ${{1}\over{\varepsilon}}$ ist ein Maß dafür wieviel Wirkung ($E$-Feld) aus der Ursache ($D$-Feld) an einem Punkt verfügbar ist. Im Vakuum ist $\varepsilon= \varepsilon_0$, | ||
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Bisher wurde nur ein homogenes Feld und eine Beobachtungsfläche rechtwinklig zu den Feldlinien betrachtet. Damit wurden nur Äquipotentialflächen (z.B. eine Metallfolie) betrachtet. | Bisher wurde nur ein homogenes Feld und eine Beobachtungsfläche rechtwinklig zu den Feldlinien betrachtet. Damit wurden nur Äquipotentialflächen (z.B. eine Metallfolie) betrachtet. | ||
- | In dem Fall ergab sich, dass die Ladung gleich der Verschiebungsdichte auf der Fläche ist: $Q = D\cdot A$. | + | In dem Fall ergab sich, dass die Ladung gleich der Verschiebungsdichte auf der Fläche ist: $\Delta |
Diese Formel soll nun auf beliebige Flächen und inhomogene Felder erweitert werden. | Diese Formel soll nun auf beliebige Flächen und inhomogene Felder erweitert werden. | ||
- | Wie auch bei dem Potential und anderen physikalischen Problemen soll hier wieder das Problem in kleinere Teilprobleme zerlegt, gelöst und dann aufsummiert werden. Dazu wird ein kleines Flächenelement $\Delta A = \Delta x \cdot \Delta y$ benötigt. Zusätzlich soll noch die Lage der Fläche im Raum berücksichtigt werden. Dies ist möglich wenn das Kreuzprodukt gewählt wird: $\Delta \vec{A} = \Delta \vec{x} \cdot \Delta \vec{y}$, da so die Flächennormale. Im Folgenden wird das Kreuzprodukt zur Rechnung relevant sein, wohl aber die Konsequenzen des Kreuzprodukts: | + | Wie auch bei dem Potential und anderen physikalischen Problemen soll hier wieder das Problem in kleinere Teilprobleme zerlegt, gelöst und dann aufsummiert werden. Dazu wird ein kleines Flächenelement $\Delta A = \Delta x \cdot \Delta y$ benötigt. Zusätzlich soll noch die Lage der Fläche im Raum berücksichtigt werden. Dies ist möglich wenn das Kreuzprodukt gewählt wird: $\Delta \vec{A} = \Delta \vec{x} \times \Delta \vec{y}$, da so die Flächennormale. Im Folgenden wird das Kreuzprodukt zur Rechnung relevant sein, wohl aber die Konsequenzen des Kreuzprodukts: |
* Der Betrag von $\Delta \vec{A}$ entspricht der Fläche $\Delta A$ | * Der Betrag von $\Delta \vec{A}$ entspricht der Fläche $\Delta A$ | ||
* Die Richtung von $\Delta \vec{A}$ steht senkrecht zur Fläche. | * Die Richtung von $\Delta \vec{A}$ steht senkrecht zur Fläche. | ||
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- | <WRAP right 20em> | + | <WRAP right 30em> |
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====Durchschlagfestigkeit von Dielektrika ==== | ====Durchschlagfestigkeit von Dielektrika ==== | ||
- | <WRAP right 20em> | + | <WRAP right 30em> |
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* Wird eine maximale Feldstärke $E_0$ überschritten, | * Wird eine maximale Feldstärke $E_0$ überschritten, | ||
* Man sagt: Der Isolator schlägt durch. Dies bedeutet, dass ab dieser Feldstärke ein Strom durch den Isolator fließen kann | * Man sagt: Der Isolator schlägt durch. Dies bedeutet, dass ab dieser Feldstärke ein Strom durch den Isolator fließen kann | ||
- | * Beispiele dafür sind: Blitz beim Gewitter, Zündfunke, Glimmlampe beim {{wpde>https:// | + | * Beispiele dafür sind: Blitz beim Gewitter, Zündfunke, Glimmlampe beim {{wpde>Spannungsprüfer#Verlässlichkeit_und_Zulässigkeitt|Phasenprüfer}} |
* Die maximale Feldstärke $E_0$ wird **Durchschlagfestigkeit** genannt | * Die maximale Feldstärke $E_0$ wird **Durchschlagfestigkeit** genannt | ||
* $E_0$ ist vom Material (siehe <tabref tab02>), aber auch von anderen Faktoren abhängig (Temperatur, | * $E_0$ ist vom Material (siehe <tabref tab02>), aber auch von anderen Faktoren abhängig (Temperatur, | ||
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^^Form des Kondensators^Parameter^Gleichung für die Kapazität^ | ^^Form des Kondensators^Parameter^Gleichung für die Kapazität^ | ||
|Plattenkondensator| Fläche $A$ der Platte \\ Abstand $l$ zwischen den Platten | \begin{align*}C = \varepsilon_0 \cdot \varepsilon_r \cdot {{A}\over{l}} \end{align*}| | |Plattenkondensator| Fläche $A$ der Platte \\ Abstand $l$ zwischen den Platten | \begin{align*}C = \varepsilon_0 \cdot \varepsilon_r \cdot {{A}\over{l}} \end{align*}| | ||
- | |Zylinderkondensator |Radius des Außenleiters $R_a$ \\ Radius des Innenleiters $R_i$ \\ Länge $l$| \begin{align*}C = \varepsilon_0 \cdot \varepsilon_r \cdot {{l}\over{ln({{R_a}\over{R_i}})}} \end{align*}| | + | |Zylinderkondensator |Radius des Außenleiters $R_a$ \\ Radius des Innenleiters $R_i$ \\ Länge $l$| \begin{align*}C = \varepsilon_0 \cdot \varepsilon_r \cdot 2\pi {{l}\over{ln |
|Kugelkondensator |Radius des Außenkugelleiters $R_a$ \\ Radius des Innenkugelleiters $R_i$| \begin{align*}C = \varepsilon_0 \cdot \varepsilon_r \cdot 4 \pi {{R_i \cdot R_a}\over{R_a - R_i}} \end{align*}| | |Kugelkondensator |Radius des Außenkugelleiters $R_a$ \\ Radius des Innenkugelleiters $R_i$| \begin{align*}C = \varepsilon_0 \cdot \varepsilon_r \cdot 4 \pi {{R_i \cdot R_a}\over{R_a - R_i}} \end{align*}| | ||
Zeile 809: | Zeile 845: | ||
~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ||
- | <WRAP right 20em> | + | <WRAP right 30em> |
< | < | ||
{{elektrotechnik_1: | {{elektrotechnik_1: | ||
Zeile 862: | Zeile 898: | ||
====Reihenschaltung von Kondensatoren==== | ====Reihenschaltung von Kondensatoren==== | ||
- | <WRAP right> | + | <WRAP right> |
</ | </ | ||
Zeile 912: | Zeile 948: | ||
====Parallelschaltung von Kondensatoren==== | ====Parallelschaltung von Kondensatoren==== | ||
- | <WRAP right> | + | <WRAP right> |
</ | </ | ||
Zeile 1000: | Zeile 1036: | ||
==== Querschichtung ==== | ==== Querschichtung ==== | ||
- | <WRAP right> | + | <WRAP right 40em> |
< | < | ||
</ | </ | ||
Zeile 1037: | Zeile 1073: | ||
\begin{align*} | \begin{align*} | ||
E_2 = & {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}}\cdot E_1 , \quad E_3 = {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot E_1 \\ | E_2 = & {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}}\cdot E_1 , \quad E_3 = {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot E_1 \\ | ||
- | \\ | + | \end{align*} |
+ | \begin{align*} | ||
U = & E_1 \cdot d_1 + & E_2 & \cdot d_2 + & E_3 & \cdot d_3 \\ | U = & E_1 \cdot d_1 + & E_2 & \cdot d_2 + & E_3 & \cdot d_3 \\ | ||
U = & E_1 \cdot d_1 + & {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}}\cdot E_1 & \cdot d_2 + & {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot E_1 & \cdot d_3 \\ | U = & E_1 \cdot d_1 + & {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}}\cdot E_1 & \cdot d_2 + & {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot E_1 & \cdot d_3 \\ | ||
+ | \end{align*} | ||
+ | \begin{align*} | ||
U = & E_1 \cdot (d_1 + {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}} \cdot d_2 + {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot d_3 ) \\ | U = & E_1 \cdot (d_1 + {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}} \cdot d_2 + {{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot d_3 ) \\ | ||
- | \\ | ||
E_1 = & {{U}\over{ d_1 + \large{{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}} \cdot d_2 + \large{{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot d_3 }} | E_1 = & {{U}\over{ d_1 + \large{{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r2}}} \cdot d_2 + \large{{\varepsilon_{r1}}\over{\varepsilon_{r3}}}\cdot d_3 }} | ||
\end{align*} | \end{align*} | ||
Zeile 1053: | Zeile 1091: | ||
<callout icon=" | <callout icon=" | ||
Bei der Querschichtung ergibt sich: | Bei der Querschichtung ergibt sich: | ||
- | - Eine Querschichtung kann als Reihenschaltung | + | - Eine Querschichtung kann als Reihenschaltung von Teilkondensatoren mit den jeweiligen Dicken $d_k$ und Dielektrizitätszahlen $\varepsilon_{rk}$ betrachtet werden. |
- Die Flussdichte ist im Kondensator konstant | - Die Flussdichte ist im Kondensator konstant | ||
- Betrachtet man die Felder __entlang der Feldlinie__ - also rechtwinklig zur Grenzfläche, | - Betrachtet man die Felder __entlang der Feldlinie__ - also rechtwinklig zur Grenzfläche, | ||
Zeile 1064: | Zeile 1102: | ||
==== Längsschichtung ==== | ==== Längsschichtung ==== | ||
- | <WRAP right> | + | <WRAP right 40em> |
< | < | ||
</ | </ | ||
Zeile 1093: | Zeile 1131: | ||
<callout icon=" | <callout icon=" | ||
Bei der Längsschichtung ergibt sich: | Bei der Längsschichtung ergibt sich: | ||
- | - Eine Längsschichtung kann als Parallelschaltung | + | - Eine Längsschichtung kann als Parallelschaltung von Teilkondensatoren mit den jeweiligen Flächen $A_k$ und Dielektrizitätszahlen $\varepsilon_{rk}$ betrachtet werden. |
- Die elektrischen Feldstärke im Kondensator ist konstant. | - Die elektrischen Feldstärke im Kondensator ist konstant. | ||
- Betrachtet man die Felder __quer zu den Feldlinien__ - also rechtwinklig zur Grenzfläche, | - Betrachtet man die Felder __quer zu den Feldlinien__ - also rechtwinklig zur Grenzfläche, | ||
- Die Tangentialkomponenten der Flussdichte $D_t$ ändert sich an der Grenzfläche sprunghaft. | - Die Tangentialkomponenten der Flussdichte $D_t$ ändert sich an der Grenzfläche sprunghaft. | ||
- | - Die Tangentialkomponenten der elektrischen Feldstärke $E_t$ ist an der Grenzfläche stetig: $E_{t1} = D_{t2}$ | + | - Die Tangentialkomponenten der elektrischen Feldstärke $E_t$ ist an der Grenzfläche stetig: $E_{t1} = E_{t2}$ |
</ | </ | ||
~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ||
Zeile 1103: | Zeile 1141: | ||
==== beliebige Schichtung==== | ==== beliebige Schichtung==== | ||
- | <WRAP right> | + | <WRAP right 30em> |
< | < | ||
</ | </ | ||
Zeile 1109: | Zeile 1147: | ||
</ | </ | ||
+ | Bei beliebiger Schichtung ist keine einfache Betrachtung mehr möglich. \\ | ||
+ | Es lassen sich aber aus den vorherigen Schichtungsarten einige Hinweise ableiten: | ||
+ | * Elektrische Feldstärke $\vec{E}$: | ||
+ | * Die Normalkomponente $E_{n}$ ist unstetig an der Grenzfläche: | ||
+ | * Die Tangentialkomponente $E_{t}$ ist stetig an der Grenzfläche: | ||
+ | * Elektrische Verschiebungsflussdichte $\vec{D}$: | ||
+ | * Die Normalkomponente $D_{n}$ ist stetig an der Grenzfläche: | ||
+ | * Die Tangentialkomponente $D_{t}$ ist unstetig an der Grenzfläche: | ||
+ | Da gilt, dass $\vec{D} = \varepsilon_{0} \varepsilon_{r} \cdot \vec{E}$ muss die Richtung der Felder gleich sein. \\ | ||
+ | Über die Felder lässt sich nun die Änderung des Winkels herleiten: | ||
+ | |||
+ | \begin{align*} | ||
+ | \boxed { { { tan \alpha_1 } \over { tan \alpha_2 | ||
+ | \end{align*} | ||
+ | |||
+ | Die ermittelte Formel stellt das Brechungsgesetz der Feldlinie an Grenzflächen dar. Es gibt auch einen Hinweis darauf, dass bei elektromagnetischen Wellen (wie sichtbarem Licht) der Brechungsindex von der Dielektrizitätszahl abhängig sein könnte. Tatsächlich ist dies der Fall. In der hier dargestellten Rechnung wurde jedoch von elektrostatischen Feldern ausgegangen. Bei elektromagnetischen Wellen muss die Aufteilung der Energie auf beide Felder beachtet werden. Dies wird in diesem Kurs nicht näher betrachtet. | ||
~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ||
Zeile 1147: | Zeile 1201: | ||
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+ | {{page> | ||
+ | |||
+ | |||
+ | =====5.10 Zusammenfassung ===== | ||
+ | |||
+ | <WRAP right> | ||
+ | < | ||
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+ | {{drawio> | ||
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+ | ~~PAGEBREAK~~ ~~CLEARFIX~~ | ||
====== Weiterführende Links ====== | ====== Weiterführende Links ====== |